Die Pfarre St. Ulrich, namensgebend für die früher eigenständige Vorstadtgemeinde St. Ulrich, liegt im Herzen des Bezirks Neubau (Wien 7), in unmittelbarer Nähe des Spittelbergviertels. Der St. Ulrichs-Platz, zwischen Burggasse und Neustiftgasse, wird umsäumt von barocken und klassizistischen Häusern. In der Mitte dieses prachtvollen Ensembles steht die barocke Ulrichskirche. Verschiedene Lokale in der Umgebung laden zum Verweilen ein.

Die Kirche feiert ein doppeltes Patrozinium: Den Hl. Ulrich, Bischof von Augsburg (Patrozinium am 4. Juli), und „Maria Trost“ (nach dem Gnadenbild im Inneren der Kirche). Sie wurde 1451 der  Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten (Schottenstift) inkorporiert und seitdem fast durchgehend von Benediktinermönchen des Schottenstiftes betreut.

Die Pfarre St. Ulrich gehört zum  Stadtdekanat 6/7 der Erzdiözese Wien und ist damit Teil des Entwicklungsraums „Mariahilf-Neubau Nord“.

Wir freuen uns über ein reges Gemeindeleben mit lebendigen Gottesdiensten, verschiedenen Kinder- und Jugendgruppen, Veranstaltungen und Festen. Lange Tradition haben die Hochämter an den großen Festen des Kirchenjahres, gestaltet vom bereits seit über 100 Jahren existierenden Kirchenmusikverein St. Ulrich.

Zur Pfarre gehört auch der der St. Nikolausstiftung eingegliederte Kindergarten und -hort in der Burggasse / Ecke Hermanngasse. Im Pfarrgebiet liegen 5 Schulen: Die VS Stiftgasse, VS Notre Dame de Sion, PTS im Zentrum, KMS & NMS Neubaugasse und das Musikgymnasium in der Neustiftgasse.

Zur Pfadfindergruppe 18 Mafeking in der Burggasse besteht ein sehr freundschaftliches Verhältnis.

Herzlich willkommen in St. Ulrich! Auf unserer Homepage, auf unserer Facebook-Seite oder – weit mehr noch – „in echt“!

 

Pfarrgeschichte

Am ehemaligen rechten Steilufer des Ottakringer Bachs (Neustiftgasse) erbaute der Wiener Bürger Dietrich im Dorf Zeismannsbrunn 1211 eine durch Bischof Mangold von Passau zu Ehren des heiligen Ulrich geweihte kleine Kirche. An ihrer Stelle ließ 1408 Schottenabt Thomas II. ein Gotteshaus errichten, das 1474 durch einen Sturm beschädigt, 1529 zerstört und 1574 abgetragen, jedoch 1589/1590 (eintürmig) wiederaufgebaut wurde. Ab 1651 wurden Chor und Turm, 1670-1672 das Langhaus erneuert. 1683 neuerlich zerstört (die Kirche war osmanisches Munitionsdepot, der Turm ein Beobachtungspunkt Kara Mustafas), wurde die Kirche 1694 wiederhergestellt. Die fromme Bruderschaft „Zu Maria Trost“ erwarb sich um die Erhaltung der Kirche (die zwar dem heiligen Ulrich geweiht war, jedoch, nachdem der Steirer Franz von Conduzi dem Gotteshaus eine Kopie des berühmten Grazer Gnadenbilds „Maria Trost“ geschenkt hatte [über dem Tabernakel], im Volksmund nach diesem benannt wurde) besondere Verdienste. Am 21. April 1721 ließ Schottenabt Karl Fetzer den Grundstein zum heutigen zweitürmigen Bau legen, der durch Baumeister Joseph Reymund bis 1724 vollendet wurde (Türme 1752-1771). 1834 wurde die Ulrichskirche unter Abt Sigmund Schultes renoviert. Die jüngste Außenrestaurierung wurde 1995 abgeschlossen. Derzeit steht eine neue Renovierung der Kirchtürme an.

Die Kirche von St. Ulrich

Inneres

Einschiffig, dreijochig, platzlgewölbter Saalbau mit Rachnischen zwischen halb eingezogenen Strebepfeilern. Das Hochaltarbild „Vision des heiligen Ulrich in der Schlacht auf dem Lechfeld“ schuf Paul Troger (bezeichnet 1750), den Judas-Thaddäus-Altar Franz Anton Maulbertsch (um 1750); die Seitenaltäre sind gleichartige einfache Retabelaltäre. An der künstlerischen Ausstattung der Ulrichskirche waren Josef Ignaz Mildorfer („Abschied des Apostels Petrus von Paulus“, vor 1756) und Franz Seegen (heiliger Ulrich; weiß gefaßte Figuren an Altären) beteiligt. Der Innenraum wurde 1975-1983 restauriert; barocke Altarbilder, die zu einem früheren Zeitpunkt aus der Ulrichskirche entfernt worden waren, wurden rückgeführt.

Die Orgel wurde 1842 gebaut in einem klassizisierenden Gehäuse, in den Türmen läuten drei Glocken.

Vor der Kirche

Vor der Kirche steht eine Dreifaltigkeitssäule; am Ende der hohen zum Portal der Urichskirche führenden Freitreppe stehen (auf in das Steingeländer eingebundenen Steinsockeln) vier Heiligenstatuen (von links nach rechts: Benedikt von Nursia, Ulrich [als Bischof im Ornat], Aloisius von Gonzaga, Johannes Nepomuk) von Franz Seegen, über dem Haupttor ebenfalls der Heilige Ulrich. Dass sich rund um die Ulrichskirche ein Friedhof befunden hat, ist unwahrscheinlich (der älteste Friedhof der Vorstadt wurde 1590 anlässlich der Pfarrerhebung auf dem Areal Siebensterngasse 33-37, Zollergasse 24-26 [Kapelle], Mondscheingasse 2-12 angelegt und 1784 aufgelassen).

Leider sind an dieser wunderbaren Kirche dringende Renovierungsarbeiten notwendig geworden, für die wir jede Unterstützung brauchen können – danke!

Einen virtuellen Rundgang durch die Kirche finden Sie hier

Die Glocken von St. Ulrich

Wussten Sie, dass die Ulrichskirche die größte Glocke Wiens besitzt, die den 2. Weltkrieg überlebt hat? 
Genauere Informationen zu unseren Glocken finden Sie hier

Bilder der Pfarrkirche St. Ulrich: